„Für dein Haus bekommst du locker 40 000 Euro mehr!“ oder „Mein Schwager hat für sein viel kleineres Haus die doppelte Summe gekriegt!“ Wenn es um den Verkaufswert einer Immobilie geht, werden alle zu Experten. Zur Untermauerung werden auf dem Handy schnell noch ein paar Häuser in den Immobilienportalen aufgerufen und man entdeckt ein Preis-Highlight nach dem anderen.
Vergessen wird dabei, dass es sich zunächst nur um einen Angebotspreis handelt. Auf den ersten Blick ist nicht erkennbar, dass die überteuerten Angebote oft schon seit Monaten online sind, ohne einen Käufer gefunden zu haben. Zudem gibt es keine Inserate, in denen es heißt: „Wir wollten 350 000 Euro, verkauft haben wir am Ende für 290 000 Euro.“ Schnell wird auch übersehen, dass das viel kleinere und trotzdem doppelt so teure Haus des Schwagers im Bremer Speckgürtel und nicht vier Kilometer hinter Sykes Stadtteil Heiligenfelde lag.
Freunde und Bekannte meinen es zwar gut mit den Immobilienverkäufern, sie sorgen aber für Verunsicherung. Die große Herausforderung bei der Wertermittlung ist, Häuser und Wohnungen vergleichbar zu machen. Jedes Haus ist einzigartig. Selbst identisch geschnittene und ausgestattete Reihenhäuser können berechtigte Preisunterschiede aufweisen, vielleicht weil eines an einer großen Straße liegt und ein anderes einen schönen Blick ins Grüne bietet.
Umso wichtiger ist es, einen realistischen Wert zu finden – einen, der sich tatsächlich beim Verkauf erzielen lässt. Dieser spiegelt sich im sogenannten Verkehrs- oder auch Marktwert wider. Für seine Ermittlung gibt es verschiedene Vorschriften: Wer sich an einen Immobilien- Sachverständigen wendet, darf sich darauf verlassen, dass die Wertermittlung unter Verwendung seriöser einheitlicher Methoden zustande kommt.
Dass eine bestimmte Vorgehensweise angewendet und auf Richtzahlen aus verschiedenen Quellen wie den Veröffentlichungen der Gutachterausschüsse zurückgegriffen wird, sorgt dafür, dass Objekte vergleichbar werden. So lassen sich Annäherungen und Mittelungen errechnen – immer in Bezug auf den tatsächlich zu erzielenden Verkaufspreis.
Interessant ist, dass die bundesweit tätigen Gutachterausschüsse in einem Teil ihrer Arbeit nichts anderes tun, als real abgewickelte Immobilienverkäufe mit den tatsächlich bezahlten Preisen zu erfassen, um daraus Vergleichszahlen abzuleiten. Dank dieser mühevollen Recherchearbeit gibt es beispielsweise die jährlich veröffentlichten Bodenrichtwerte, die eine Orientierung geben und auch in Rechtsfragen für Objektivität sorgen. Aber letztlich sind auch diese Daten nur eine Rückschau, aus der Prognosen abgeleitet werden.
Es ist ein spannendes Thema. Vor allem, wenn man als Immobilienmakler über Jahre die Aufs und Abs bei Nachfrage und Preisentwicklung beobachtet. Bei Fragen zum Verkaufswert einer Immobilie sind Interessierte bei den Nordkreismaklern in den besten Händen und dürfen auf deren Marktkenntnis und Sachverstand vertrauen. „Wir Makler haben – genau wie Sie – ein Interesse an einem möglichst hohen Verkaufspreis, dies aber in Verbindung mit einem angemessenen Verkaufszeitraum“, sagt Bernd Zelle, Mitglied im Gutachterausschuss.
Das Büro von Zelle Immobilien + Finanzberatung in der Barrier Straße 6 in Syke- Barrien ist in der Zeit von 9 bis 13 Uhr sowie von 14 bis 17 Uhr besetzt. Die Experten sind unter Telefon 04242 / 81 77 erreichbar. Weitere Infos zur Wertermittlung gibt es unter www.zelle-immobilien.de sowie bei allen anderen Immobilienexperten im Nordkreis.